Verhandlung am 03.06.19 mit atmosphärischen Störungen
Gestern Nachmittag sind unsere Tarifverhandlungen in ihre zweite Runde gegangen. Die Tarifkommission und ihre Unterstützer*innen hatten wieder viel Vorbereitungszeit und Energie investiert, um diesen Termin zu einem weiteren Meilenstein auf unserem Weg zu besseren Arbeitsbedingungen bei uni-assist zu machen.
Wie vereinbart und angekündigt gab es diesmal ein Novum: Aus verschiedenen Abteilungen hatten sich interessierte Kolleg*innen – außerhalb ihrer Arbeitszeit – im Verhandlungsraum Neu-Delhi eingefunden, um die Verhandlungsrunde aus erster Hand mitzubekommen und mit ihrer Präsenz zu zeigen, dass ihnen der Haustarifvertrag ein wichtiges Anliegen ist. Schon gleich zu Beginn wurden sie Zeugen eines absonderlichen Schauspiels der Arbeitgeberseite. Diese wollte von den beim vorherigen Treffen am 02.05.19 vereinbarten Rahmenbedingungen (bezüglich Art und Ort der Verhandlung) plötzlich nichts mehr wissen und trat erst nach einiger Suche und Überredung den Weg in den Verhandlungsraum an.
Schnell wurde durch die Tonlage klar, dass bei unseren Verhandlungspartnern derzeit kein übersteigertes Interesse besteht, an die vorherige konstruktive Gesprächsatmosphäre anzuknüpfen. Offensichtlich sollen mit dem kürzlich erfolgten Beitritt von uni-assist zum Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) Berlin Tatsachen geschaffen werden. Bereits das nächste Treffen am 17.06.19 wird auf Arbeitgeberseite mit einer neuen Verhandlungsführung bestritten. Von der Tarifkommission wird wie selbstverständlich erwartet, dass sie sich den neuen Gegebenheiten anpasst – konkret, dass sie ihre von der Belegschaft getragene Forderung nach offenen Verhandlungen zur Disposition stellt.
Zum eigentlich vorgesehenen Sachthema des heutigen Treffens, nämlich die Frage einer Anbindung an den TVöD, hatte die Arbeitgeberseite wenig Konkretes beizusteuern. Wir haben dennoch die Gelegenheit genutzt, Inputs zu liefern und fundiert darzustellen, warum wir die Anwendung des TVöD sowohl aus Sicht der Beschäftigten als auch des Unternehmens für sinnvoll halten.
Gleich nach Ende des Treffens haben wir uns – mit allen Kolleg*innen, die Zeit und Interesse hatten – zu einer Auswertung zusammengesetzt. Dabei hat sich das Instrument der offenen Verhandlung als nützlich erwiesen, um die Informations- und Diskussionswege innerhalb der Belegschaft abzukürzen und für mehr Transparenz zu sorgen. Das Feedback von außen wurde von den Mitgliedern der Tarifkommission als sehr zielführend und bestärkend empfunden. Und nicht zuletzt ist es für den Arbeitgeber ein gutes Zeichen: Hier arbeiten Leute, denen uni-assist am Herzen liegt und die bereit sind, sich auch in ihrer Freizeit konstruktiv und sachlich für Verbesserungen am Arbeitsplatz einzusetzen.
Für den nächsten Verhandlungstermin in zwei Wochen gilt es nun, sich nicht einschüchtern zu lassen. Für uns ist klar, dass auf die Einhaltung getroffener Vereinbarungen Verlass sein muss, sonst kommen wir inhaltlich nicht weiter. Wenn die Arbeitgeberseite sich neu aufstellt, muss sie dies in angemessener Form kommunizieren und kann nicht einfach Änderungen am Verhandlungsablauf diskussionslos durchpeitschen.
Wir müssen jetzt alle aktiv werden: Es läuft eine Petition, mit der die Beschäftigten ihre Unterstützung für die Weiterführung offener Verhandlungen zum Ausdruck bringen können. Weitere Aktionen folgen.
Tragt euch ein, sprecht miteinander, und vor allem: Kommt zur nächsten Verhandlungsrunde am Montag, den 17.06.19.
Wir bleiben auf Kurs, die Fahrt geht weiter! 🙂
1 Trackbacks & Pingbacks
Kommentare sind geschlossen.