Drei Wochen sind vergangen seit unserem letzten Warnstreiktag. Seitdem ist einiges unternommen worden, um das Verhandlungsschiff wieder in Fahrt zu bekommen:
Am 01.07.20 fand – auf Antrag einer erforderlichen Anzahl von Beschäftigten – eine außerordentliche Betriebsversammlung via Zoom statt, bei der die Tarifinitiative Gelegenheit hatte, noch einmal den aktuellen Stand zu erläutern. Außerdem sollten die Beschäftigten die Möglichkeit haben, ihre Fragen und Anliegen, etwa bezüglich der Befristungsproblematik, direkt an die Leitungsebene von uni-assist zu richten. Letzterer Punkt gestaltete sich mangels Anwesenheit zuständiger Vertreter*innen schwierig.
Am 03.07.20 ging, wie von der Streikversammlung mit klarer Mehrheit beschlossen, die erneute Aufforderung der Tarifkommission an uni-assist, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Zeitgleich wurde dem Vorstand geantwortet, dass sich die Tarifinitiative gerne mit ihm zu einem persönlichen Austausch am 14.07. in den Räumen der Geschäftsstelle zusammenzusetzen werde. Erneut wurden von uns auch die Mitgliedshochschulen (Rektoren und International Offices) sowie Personalräte und gewerkschaftliche Vertrauensleute der Mitgliedshochschulen in den Informationsfluss zur aktuellen Situation mit eingebunden.
Am 14.07.20 fand dann das besagte Gespräch mit dem Vorstand statt. Die teilnehmenden Vertreter*innen der Tarifinitiative haben in der am Abend desselben Tages abgehaltenen Mitgliederversammlung darüber berichtet (siehe vorheriger Blogeintrag).
Anknüpfend an diesen offenen und ehrlichen Austausch hat die Tarifkommission am 16.07.20 eine konkrete Einladung an uni-assist und KAV zu persönlichen Tarifverhandlungen in der kommenden Woche gerichtet (mit mehreren Termin- und Raumvorschlägen), verbunden mit der Bitte, sich bis Freitag dazu zu äußern.
Die Reaktion von uni-assist auf all diese Schritte und Signale bis dato: NULL!!!
Bei der Mitgliederversammlung am 14.07.20 haben wir uns klar darauf verständigt, dass dieses Spielchen nicht ewig so weitergehen kann. Wir finden: uni-assist hatte lange genug Zeit, sich zu sortieren und auf den von den Beschäftigten immer wieder artikulierten Verhandlungswillen angemessen zu reagieren. Gar keine Reaktion ist schlicht und einfach zu wenig!
Für dieses Szenario der chronifizierten Verhandlungsverweigerung, das sich nun abzeichnet, wurde auf der Mitgliederversammlung grünes Licht für weitere Warnstreiks gegeben.
Der Warnstreiktag, zu dem ver.di für den kommenden Dienstag aufruft, wird für uns wieder eine gute Gelegenheit sein, uns unserer Stärke bewusst zu werden und das weitere Vorgehen in gewohnter Transparenz und Solidarität zu besprechen. Kommt wieder zahlreich (natürlich unter Einhaltung der Corona-Regeln)!
Wann: Di 21.07. 9:00 Uhr
Wo: Wir treffen uns auf der „Kreuzberger Wiese“ im östlichen Teil des Parks am Gleisdreieck, zwischen Eingang Hornstraße und Restaurant Tor Eins. Wir haben ver.di Fahnen dabei, haltet danach Ausschau!
Wie: Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen will, fährt am besten bis Möckernbrücke (U7/U12), Gleisdreieck (U12/U2) oder Yorckstr. (S2/25/26/U7). Von dort sind es jeweils ca. 10 Min. zu Fuß.
Hier der Warnstreikaufruf im Wortlaut:
Die Mitgliederversammlung am 14.07.2020 hat einstimmig Warnstreiks beschlossen.
Die inhaltlichen Positionen liegen insbesondere bei den Be- und Entfristungsregelungen noch weit auseinander. Dies trifft ebenfalls für andere Forderungen zu. Darüberhinaus gibt es trotz der nochmaligen Aufforderung der Tarifkommission vom 16.7.2020, persönliche Verhandlungen aufzunehmen, keine Bewegung – und damit keine Bereitschaft zu Verhandlungen auf Seiten von uni-assist e.V.
ver.di ruft daher zur Durchsetzung der Wiederaufnahme von Verhandlungen und der Durchsetzung unserer Forderungen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Arbeits- und Servicestelle für internationale Studienbewerbungen uni-assist e.V., Geneststraße 5, 10829 Berlin, am 21.07.2020 zu einem ganztägigen Warnstreik auf.
Der Versammlungsort ist die „Kreuzberger Wiese“ im östlichen Teil des Parks am Gleisdreieck, zwischen Eingang Hornstraße und Restaurant Tor Eins. Die Streikversammlung beginnt um 9 Uhr.
Die Arbeit wird an diesem Tage nicht aufgenommen.
Bitte beachtet, dass ihr einen Mindestabstand von 1,5 Meter zu Euren Mitstreikenden haltet. Wir bitten Euch darüber hinaus, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Das Tragen eines solchen Schutzes entbindet jedoch keinesfalls von dem allgemeinen Abstandsgebot.
Tarifforderung
Abschluss eines Haustarifvertrages auf Basis TVöD Bund oder TV-L mit verbesserten Überleitungsregeln, insbesondere unter Berücksichtigung von:
- Angepasste Jahressonderzahlung unter Berücksichtigung des Saisongeschäfts
- Regelungen zu Befristungen und Entfristungen
Wir erwarten zeitnahe und zügige persönliche Verhandlungen durch die Arbeitgeberseite.
Wer am Streiktag Mitglied wird, bekommt Streikgeld.
Wendet euch bei Fragen vor Ort an die Tarifinitiative oder jana.seppelt@verdi.de.