Unsere gut besuchte Streikversammlung am Dienstag war ein echter Erfolg! Die Weiten des Tempelhofer Felds gaben eine perfekte Kulisse ab, um unseren Gedanken freien Lauf zu lassen und produktive Diskussionen zu führen. Auch ermöglichte uns dieses Setting, endlich mal wieder Kolleg*innen aus allen Abteilungen persönlich zu begegnen, die wir in den vergangenen Monaten wenn überhaupt, dann meistens nur in Zoom-Meetings gesehen hatten. Das hat wirklich gut getan!
Thematisch ging es natürlich in erster Linie darum, eine Antwort auf die jüngste Eskalationsstrategie der Arbeitgeberseite zu finden. In den Diskussionen wurde immer wieder betont, dass die Tarifgespräche am Verhandlungstisch mit der gewählten Tarifkommission weitergeführt werden müssen und nicht durch das Setzen von Ultimaten per E-Mail „abgekürzt“ werden können. Dass das vorliegende Angebot überhaupt nicht das ist, was die große Mehrheit der organisierten Beschäftigten will, hatte sich schon im Vorfeld abgezeichnet, denn bereits vor Corona war ja ein nahezu gleiches Angebot auf einhellige Ablehnung gestoßen.
Trotzdem haben sich die Teilnehmenden bemüht, Für und Wider gegeneinander abzuwägen und die Konsequenzen der jeweiligen Szenarien durchzuspielen. Die anschließende Abstimmung brachte dann aber ein eindeutiges Ergebnis: Ohne Gegenstimmen und Enthaltungen wurde die Tarifkommission beauftragt, das Arbeitgeberangebot vom 19.06.20 abzulehnen. Zu groß waren die Unwägbarkeiten, die mit diesem Angebot einhergingen, zu viele für uns sehr wichtige Punkte waren darin unberücksichtigt.
Für die befristeten Kolleg*innen mit Lückenverträgen und Kettenbefristungen, die bei der Versammlung in großer Zahl erschienen waren, aber auch für alle anderen, war klar: Wenn wir zum jetzigen Zeitpunkt ein solches Angebot annehmen, berauben wir uns aller Mittel, auf eine Lösung der drängenden Befristungsproblematik hinzuarbeiten.
Ob es uni-assist gefällt oder nicht: An Verhandlungen führt kein Weg vorbei! Wie die gestrige außerordentliche Betriebsversammlung gezeigt hat, ist diese Botschaft noch nicht ganz angekommen. Das mit der Dialogbereitschaft muss die Arbeitgeberseite noch ein bisschen üben. Aber dazu wird es in nächster Zeit noch ausreichend Gelegenheit geben.
Denjenigen, die am Dienstag nicht dabei sein konnten, gibt unser Video hoffentlich einen lebendigen Eindruck von unserer solidarischen Stimmung:
Bis bald mal wieder! Achtet auf die Terminankündigungen in nächster Zeit!